Operation am offenen Herzen
Ein Tankstellenumbau mit besonderen Herausforderungen
„Knüllwald ist im Dauerbetrieb, es mussten schon LKW-Fahrer wieder wegfahren, weil es einfach zu voll war. Wir sind hier sprichwörtlich vom Erfolg überrollt worden“, berichtet DS c+d-Betriebsleiter Michael Brockmann. Dass die Tankstelle so gut angenommen wird, hängt in erster Linie mit ihrer Lage zusammen. „Knüllwald liegt mitten in Deutschland. Hier treffen sich viele Speditionen und Fuhrparkunternehmen, um ihre Fahrzeuge auszutauschen“, so Brockmann. „Die Anlage lebt sehr stark vom Unterwegsbedarf.“
Um Kunden in dieser Region bestmöglich zu versorgen, begann c+d im Juli mit der Erweiterung der Tankstelle von zwei auf vier Tankspuren. Das Besondere daran: Es wird dabei weiter getankt. Mittlerweile sind die Umbauarbeiten in vollem Gange: Betonblöcke werden per Hebekran aufgestellt, Erdmassen bewegt, über 3.500 Kabel sind bereits verlegt … Währenddessen steht auf der verbleibenden Tankspur davon unberührt ein LKW und tankt.
„Hier wird am offenen Herzen operiert“, so DS card + drive-Geschäftsführer Christoph Avé-Lallemant. „Die Tankstelle wird so häufig angefahren, dass wir unseren Kunden ermöglichen wollen, so gut wie irgend möglich während der Umbauarbeiten hier weiter zu tanken.“
„Das ist unsere oberste Priorität, dass die Kunden weiter versorgt werden. Das Bau-geschäft kommt erst danach“, berichtet auch Bauleiter Martin Hauer. Hauer ist mit seinem Team für die Zeit des Tankstellenumbaus extra aus Hannover angereist und übernachtet in einer Pension in der Nähe der Tankstelle.
Für den Bau einer Tankstelle ist Expertenwissen aus den unterschiedlichsten Bereichen nötig. DS card + drive setzt dabei auf ein bewährtes Team aus Architekt, Tankstellenbauer, Tiefbauer, Monteuren und Statikern, das in dieser oder ähnlicher Konstellation bereits um die 50 Tankstellen für c+d gebaut hat und immer wieder neu an den Bauort anreist. So sind in Knüllwald Verantwortliche der Firmen Schröder und Reuter aus Hannover, Jornitz und Luth aus Hamburg und c+d aus Bremen vor Ort, um die Planung vor Ort zu besprechen.
„Gerade bei solch einem komplexen Umbau ist es von enormem Vorteil, dass wir alle schon so lange zusammenarbeiten“, so Architekt Johannes Reuter. „Jeder kennt die Aufgabenbereiche des anderen und weiß, dass man sich aufeinander verlassen kann.“
Die Abläufe sind genauestens aufeinander abgestimmt: Aushebung der Grube, Anlieferung des Tanks, Bereitstellung des Spezialkrans – all das geschieht genau zur richtigen Zeit. Es gilt zudem sicherzustellen, dass kein Diesel oder AdBlue® in den Boden sickern kann, dass die Betonplatten die hohe Belastung durch das Gewicht der LKWs und durch schwankende Temperaturen aushalten und, und, und …
„Das Wichtigste beim Tankstellenbau? Messen, messen, messen. Und immer mit dem größten, schwersten und tiefsten Teil zuerst anfangen, erklärt Martin Hauer. „In diesem Fall war das der 100.000-Liter Tank mit 17 Metern Länge, den wir in eine 4,30 Meter tiefe Grube eingesenkt haben.“ Andreas Luth, Geschäftsführer des Tankstellenbauunternehmens Jornitz und Luth, ist mit dem Fortschritt in Knüllwald zufrieden. Seit fast 20 Jahren nimmt die Firma Jornitz und Luth für DS card + drive Tankstellenneubauten und Umplanungen wie Spur- oder Produkterweiterungen vor. Luth ist unter anderem zuständig für die gesamte Elektronik auf der Tankstelle. „Für Knüllwald haben wir die gesamte Technik bereits auf eine 2 x 1,50 Meter große Wand bei uns im Büro aufgebracht“, so Andreas Luth. „Die transportieren wir dann einfach so, wie sie ist, in den Technikraum auf der Tankstelle.“
Die Inbetriebnahme aller vier Tankspuren ist für Anfang 2020 geplant. Bis dahin soll es nur eine Woche Ausfallzeit geben, um die Weihnachtspause herum, in der die Kunden ohnehin sehr wenig tanken.
„Unser Ziel für Mitte 2020 ist, auf 300.000 getankte Liter pro Woche zu kommen“, so Christoph Avé-Lallemant.